Engel & Wir - Alles über Engel

Engel Geschichten

Hier haben wir für Dich einige rührende und liebevolle, aber auch lehrreiche Engelgeschichen und Engelkurzgeschichten von verschiedenen Schriftstellern zusammengetragen. Lies sie deinen Kindern als Gutenachtgeschichte vor und träumt schön von den lieben Engeln.


Der Engel vom Paltental

Der Engel vom Paltental

Sagen aus der grünen Mark, Hans von der Sann, Graz 1911

 

Im Städtchen Rottenmann wurde einmal ein Mädchen geboren, welches in der hl. Taufe den Namen Agnes erhalten hatte. Aus dem Kinde wurde später eine wohltätige fromme Jungfrau, die den Leuten sehr viel Gutes tat und allgemein der Engel vom Paltental genannt wurde. Einmal wurde sie von ihren Verfolgern und Feinden - welcher gute Mensch hätte nicht auch solche! - gefangen genommen und in einem Gemache auf dem Schlosse Strechau eingesperrt. Zwar vergoß hier die nun ihrer Freiheit und der Gelegenheit zur Austeilung von Wohltaten beraubte Jungfrau zahlreiche Tränen, aber sie vertraute auf Gott; später wurde sie dann auch wirklich aus ihrer Gefangenschaft befreit und trat dann in das Frauenkloster ein, wo sie auch als fromme Nonne verblieb bis zu ihrem Tode.

Nun lebte zur selbigen Zeit, es war dies am Anfange des 17. Jahrhunderts, im Städtchen Rottenmann eine arme Familie. Der Vater war Holzfäller gewesen und einst bei seiner schweren Arbeit von einem fallenden Baume getötet worden. Der armen Mutter und ihren vier kleinen Kindern ging es nun recht schlecht; sie hatten nicht einmal Brot genug und mußten so das größte Elend erdulden.

In einer Nacht stand die Mutter, welche samt ihren Kindlein den ganzen Tag nichts zu essen gehabt hatte, vom Bette auf, kniete am Fenster, durch welches man auf das Schloß Strechau sah, nieder und betete. Plötzlich sah sie in der Höhe einen schönen Stern, hell und klar, und als sie genauer hinsah, bemerkte sie, daß es kein Stern sei, sondern ein Glanz, welcher gerade vom letzten Fenster in der Ecke des Schlosses kam. In der darauffolgenden Nacht sah die Mutter abermals betend zum Fenster hinaus, und da war der Glanz noch viel schöner und heller, und so war es auch in der dritten Nacht. Da beschloß sie, ins Schloß zu gehen und zu sehen, was das für ein Glanz sei.

Also machte sich die Mutter in frühester Morgenstunde, da ihre Kinder alle mitsamt noch schliefen, auf und ging nach Strechau, welches Schloß damals unbewohnt war. Als sie zum Schloßgitter gelangte, stand davor ein wunderliebes Mägdlein, größte freundlich die arme Witwe und führte sie über den einsamen Schloßhof hinauf in das zweite Stockwerk zu einer großen Tür. Als die Witwe durch diese in ein großes Gemach eintrat, mußte sie mit beiden Händen ihre Augen zudecken, denn sie konnte den Glanz nicht ertragen, der hier das Zimmer erhellte.

Im Gemache befanden sich zwölf wunderschöne Jungfrauen, welche um einen glänzenden Thron standen, darauf eine andere Jungfrau in weißem wallenden Gewande und mit einem weißen Schleier über dem Gesichte saß. Auf dem Boden aber lagen viele glänzende Steinchen, gerade so wie die leuchtenden Sternlein am Himmel. Diese schimmernden Steinchen sammelten die zwölf Jungfrauen vom Boden auf und machten aus ihnen eine gar herrliche Krone, welche glänzte und funkelte wie Tauperlen und Edelgestein. Sodann nahmen sie der Jungfrau auf dem Throne den Schleier vom Gesichte und setzten ihr die Krone auf. Diese holde Gestalt, welche noch viel schöner war als die anderen Jungfrauen, stand nun vom Throne auf und sagte zur armen HolzFüllerwitwe, die von dem ungeheuren Glanze geblendet, immer wieder mit den Händen über die Augen fuhr: "Sieh', dort liegen noch Perlen; nimm sie, lebe samt deinen Kindern davon!"

Aber die Witfrau konnte vor Entzücken gar nicht von der Stelle. Da bückten sich die zwölf Jungfrauen, hoben die Perlen vom Boden auf und taten sie der Witwe in den Schoß.

Darauf wurde das Gemach weit und licht wie ein Feuermeer; die Decke ging auseinander und die gekrönte Jungfrau und auch die anderen zwölf jungfräulichen Gestalten erhoben sich in die Luft und fuhren in den Himmel auf.

Das Mägdlein aber geleitete die Witwe wieder aus dem Schlosse und sagte zu ihr: „Diese schöne Jungfrau mit der Edelsteinkrone war Agnes, der Engel vom Paltental, welche vor drei Tagen im Nonnenkloster zu Göß gestorben ist; die Perlen und Edelsteine, aus denen die wunderherrliche Krone gebildet ist, sind die Tränen, die sie hier in dem gleichen Zimmer während ihrer Gefangenschaft geweint und Gott aufgeopfert hat."

Nach diesen Worten verschwand das Mägdlein. Die Witwe aber ging zu einem Goldarbeiter und verkaufte ihm einige der Perlen, wofür sie so viel Geld erhielt, daß sie und ihre Kinder nun alle genügsam leben konnten. Aus den übrigen Steinchen und Perlen aber ließ sie ein Kreuzlein machen, welches das "Tränenkreuzlein" genannt und von allen Leuten bewundert wurde, weil man noch nie so wunderschöne Edelsteine und Perlen gesehen hatte.


Ein Münchner im Himmel

Ein Münchner im Himmel von Ludwig Thoma

Alouis Hingerl, Dienstmann Nr. 172 vom Münchner Hauptbahnhof stirbt und kommt in den Himmel, wo ihn Petrus empfängt. ......... Hosianna!




2 Engel auf Reisen

Eine weise Geschichte zum nachdenken und lernen über die Dinge, die meist nicht so sind, wie sie scheinen....

2 Engel auf Reisen

Zwei Engel auf der Reise machten Halt, um die Nacht im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen. Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln, sich im Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen. Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller. Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es. Als der jüngere Engel fragte, warum, antwortete der ältere Engel: “Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.”
In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau. Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten, ließen sie die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen. Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm, fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen. Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld.
Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel, wie er das habe geschehen lassen können? “Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm”, meinte er anklagend. “Die zweite Familie hatte wenig, und du ließest die Kuh sterben.” “Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen”, sagte der ältere Engel. “Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte. Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein Glückliches Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, so dass er es nicht finden konnte. Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh stattdessen.
Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.” Manchmal passiert genau das, wenn die Dinge sich nicht als das entpuppen, was sie sollten.
Wenn du Vertrauen hast, musst du dich bloß darauf verlassen, dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist. Du magst es nicht bemerken, bevor ein bisschen Zeit vergangen ist… Manche Leute kommen in unsere Leben und gehen schnell… Manche Leute werden Freunde und bleiben ein bisschen… wunderschöne Fußabdrücke auf unseren Herzen hinterlassend… und wir sind ziemlich ähnlich, weil wir eine Freundschaft geschlossen haben!
GGestern ist Geschichte. Das Morgen ein Mysterium. Das Heute ist ein Geschenk. Darum heißt es auch: Präsent. Ich denke, das ist etwas Besonderes… Lebe und genieße jeden Moment…

 

Der Engel an der Brücke

.... und noch eine weise Geschichte zum nachdenken ....

Der Engel an der Brücke

Ich traf auf meinem Weg einen jungen Mann, der ging auf und ab. Ich fragte, was er denn mache und er schaute mich an. Seine Augen waren voll Trauer und auch voll Wut. Sein Körper war geschwächt und doch konnte er nicht ruhen. Auf seinen Schultern lastete ein großes Paket – hier und da waren ein paar Löcher, wo wohl ein stück des Inhalts fehlte; dennoch schien es dadurch nicht minder schwer.

Ich fragte, warum er denn nur ständig auf und ab gehe? Er sagte, dass er gerne über diese Brücke gehen wolle, um auf die wunderschöne Insel gegenüber der Schlucht zu gelangen, doch er wage es nicht, denn seine Last sei so schwer und die Brücke, die er passieren müsse, mache keinen stabilen Eindruck.

Ich fragte ihn, warum er denn die Last nicht ablegen würde, dann könnte er doch ohne weiteres die Brücke passieren. Er schaute mich entgeistert an – ohne sein Gepäck??? Nein, das ginge nicht!

Ich fragte ihn, was denn so Wichtiges in diesem Paket wäre, dass er es denn nicht hier lassen könne. Er lächelte und sagte stolz – es ist meine Vergangenheit.

Er ging auf und ab – sehnsüchtige Blicke folgten dem Weg auf diese wunderschöne Insel – mit Blumen und Früchten und frischem Wasser. Er war wirklich geschwächt, so bot ich ihm Wasser an – dankend trank er.

Ich fragte, ob er seine Last absetzen möge und auf die Insel gehen wolle. Vehement verneinte er – auf keinen Fall würde er seine so kostbare Vergangenheit absetzen, nur, um auf die Insel zu gelangen – es müsse doch schließlich auch einen anderen Weg geben.

Wir schwiegen.

Ich meinte, wenn seine Vergangenheit leichter wäre, so könne er sie vermutlich mit auf die Insel nehmen. Doch wäre sie leichter, so wäre sein Eigengewicht weitaus mehr und so könnte er sowohl mit, als auch ohne Vergangenheit diese Brücke nicht passieren. Dadurch jedoch, dass er nun so lange gegangen sei, mit dieser Last, sei er selber davon so leicht geworden, dass er die Brücke passieren könne, Würde er seine Last absetzen.

Er schaute mich erstaunt an – „Es ist also die einzige Möglichkeit diese Brücke zu überqueren?“ fragte er.

Ich schwieg. Er dachte nach.

Dann fragte er mich, ob ich denn kurz für ihn seine Vergangenheit tragen könnte, da er das Paket ungern in den Staub stellen wolle. Er würde jedoch gern einmal auf die Insel gehen, um zu schauen, ob sich denn der Tausch auch lohnen würde.

Ich sagte, dass er gern auf die Insel gehen könne, doch ich würde ihm seine Last nicht abnehmen. Ich zeigte auf den Haufen neben der Brücke und sagte: "All das ist Vergangenheit von vielen anderen, die auch zuvor wie du unentschlossen waren. Es ist deine Entscheidung – wohin es dich trägt."

Und seit er über die Brücke lief, ruht neben seiner Vergangenheit die Vergangenheit vieler anderer gllücklicher, freier Menschen!

            Paula Meux


 

Engel Geschichte


Fortsetzung folgt.....



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